Stechapfel in Koblenz

In Koblenz habe ich nun bereits mehrere Vorkommen des gemeinen Stechapfels (Datura stramonium) finden können.

Es handelt sich um eine wunderschöne Pflanze, mit einer langen Geschichte. Lewin vermutete sie in der Biographie des Antonius nach Plutarch [1] wiedererkannt zu haben:

"Wer etwas davon gegessen hatte, vergaß, was er bisher getan und erkannte nichts". Nichts anderes vollbrachte er mit großem Ernst - wie wenn es eine schwere Aufgabe wäre - als jeden Stein, den er antraf um und um zu wenden. Man sah ein Feld, auf dem die Soldaten nichts anderes taten. [2]

Lewin zitiert in der Phantastica [3] einen Text über den Stechapfel, der Aufschluss über die Verwendung der Eigenschaften des Stechapfels, dass der, welcher den Rausch überlebt sich am nächsten Tag an nichts mehr erinnert, gibt:

"Mit den Weibsbildern kann gleichfalls vermittelst dieses Mittels Mancher seines Gefallens pflegen und viel, ja gleichsam Alles von ihnen zu Wege bringen. Daher ich nicht glaube, dass ein schädlicheres Kraut auf Erden zu finden sei, durch welches man so viel böse Sachen wiewohl natürlicher Weise stiften könne."

Ich bin generell gegen das Verbot von Pflanzen, aber es mag absurd erscheinen, in welchen Ausmaßen dieses gefährlich anmutende Kraut zu finden ist, während andere nicht nur unerwünscht sind, sondern sogar polizeilich kontrolliert werden.

Stechapfel in der Nähe meiner Wohnung.

Einige Stechapfelpflanzen bei Nacht.
[1]https://archive.org/details/biographiendespl08plut
[2]http://de.scribd.com/doc/96551598/Louis-Lewin-Die-Gifte-in-Der-Weltgeschichte-1920
[3]http://www.erowid.org/library/books/phantastica.shtml

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